Fotografie zwischen Repräsentation und Konstruktion
06. Juni 2008 — 05. Juli 2008
Christine Hunold / Teres Wydler
Die erste Ausstellung der galerie visarte zürich widmet sich der Fotografie. Gezeigt werden zwei Positionen der künstlerischen Fotografie, die sich im Spannungsfeld zwischen Repräsentation und Konstruktion ansiedeln.
Christine Hunold zeigt Landschaften, die keine Landschaften sind, sondern vertikale Gebäudefronten in die Horizontale gelegt. Dieser ungewohnte Blickwinkel, senkrecht nach oben, erzeugt eine Verschiebung der Wahrnehmung, die eine ganz neue Sicht der Welt ermöglicht; eine Sicht, die eine immer schon anwesende Welt neu zeigt. Auf einfachste, aber sehr wirksame Weise wird hier mit dem der Fotografie innewohnenden Spannungsfeld von Repräsentation und Konstruktion gespielt.
Reale Landschaften dagegen zeigt Teres Wydler in ihrer Serie von Camera-Obscura-Bildern. Mit der ältesten Technik, die zugleich auch die direkteste Form der Abbildung darstellt, werden hier neue imaginative Welten geschaffen, die so, wie sie sich als Bild zeigen, nicht in Wirklichkeit zu sehen sind. Die Schönheit dieser Bilder entspringt nicht so sehr der Natur, als vielmehr der simplen Technik, die sie hervorbringen. Angesichts der heutigen technischen Möglichkeiten der digitalen Fotografie scheinen diese Bilder, in all ihrer technischen Bescheidenheit, konstruierter zu sein als die scheinbar perfekten Repräsentationen der Wirklichkeit digitaler Bilder.
galerie visarte zürich / Schoffelgasse 10 / 8001 Zürich